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Nachricht

Existenz der DB Agentur im Bahnhof Mössingen bedroht!


Sehr geehrter Herr Minister Hermann,

Ziel im Sinne der Verkehrswende ist es, die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln. Da der ÖPNV auch eine kommunale Aufgabe ist, stehen wir im Gemeinderat Ofterdingen voll und ganz hinter diesem Ziel und wir werden alles Mögliche tun, um dieses zu erreichen.

Damit wir zum Erreichen dieses Zieles beitragen können, müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen. Am 11. April mussten wir in einem Artikel des Schwäbischen Tagblattes mit Entsetzen lesen, dass die Existenz der DB Agentur im Bahnhof Mössingen massiv bedroht ist, was wohl auf weitere Agenturen ebenfalls zutrifft. Der Grund dafür ist, dass der Inhaber der DB Agentur das Deutschland-Ticket nicht verkaufen kann, da dieses Ticket nur digital vertrieben werden soll. Damit brechen ihm 50 – 60 % seiner Einnahmen weg, was er anderweitig nicht ausgleichen kann. Der Inhaber der Agentur, Herr Blum, hat sich in den sieben Jahren seiner Tätigkeit einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Er berät umfassend, verkauft Tickets und gewinnt Personen für den ÖPNV. Diese Beratungskompetenz muss erhalten bleiben, um möglichst viele Personen zum Einsteigen in bzw. zum Umsteigen auf die Bahnmobilität zu bewegen.

Herr Blum bedient einen Einzugsbereich von ca. 35.000 Personen, also nicht nur Mössingen und Ofterdingen, sondern auch darüber hinaus. Er ist die einzige menschliche Anlaufstelle für Bahnkunden. Daher muss die Möglichkeit geschaffen werden, dass er das Deutschland - Ticket auch analog, in Papierform anbieten kann. Der barrierefreie Zugang zum Deutschland-Ticket muss für alle Menschen gewährleistet sein. Das bedeutet auch für diejenigen, die nicht online-erfahren sind, insbesondere ältere Menschen, oder Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht in ausreichendem Maße der deutschen Sprache mächtig sind.

Die persönliche Beratung durch die DB Agentur in Mössingen ist auch deshalb zwingend notwendig, weil durch die Installierung der Regionalstadtbahn Neckar­Alb der Bahnhof in Mössingen zu einem Knotenpunkt ausgebaut wird. Damit ergibt sich ein noch höherer Beratungsbedarf.

Warum richten wir dieses Schreiben an Sie? Von der Bahn bekam die Stadt Mössingen folgende Auskunft: „Die Entscheidung darüber, welche Tarifangebote über welche Vertriebswege angeboten werden, treffen im Fernverkehr die Eisenbahnverkehrsunternehmen und im ÖPNV die Bestellorganisationen der Länder." Wir fordern Sie deshalb auf, mit der Bestellorganisation in Ihrem Geschäftsbereich die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, dass die DB Agentur in Mössingen (und darüber hinaus andere) die Möglichkeit haben, das Deutschland-Ticket mit der für ihre Wirtschaftlichkeit auskömmlichen Marge zu verkaufen.

In der Erwartung Ihrer Antwort verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

gez.

Bürgermeister Joseph Reichert

und die Damen und Herren des Gemeinderats Ofterdingen

Martin Schmid (FWV)                                                         Martin Lutz (CDU/UWV)

Frank Egerter (FWV)                                                          Jürgen Armbruster (CDU/UWV)

Hans-Otto Möck (FWV)                                                      Stephan Fischer (CDU/UWV)

Peter Müller (FWV)                                                             Matthias Lutz (CDU/UWV)

Kai Spresny (FWV)

Ruth Blaum (SPD)

Nico Belser (SPD)

Hartmut Blaich (SPD)

Ute Heß (SPD)

Desiree Sallwey (SPD)