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Türsturz über der ehemaligen Rathauspforte

Nr. 8 - Ofterdingen vor 60 Jahren  Teil I: Erinnerungen an das Kriegsende

(Gerhard Kittelberger)

Über Verlauf und Ende des 2. Weltkriegs (1939 bis 1945) gibt es, auch im Hinblick auf Ofterdingen, eine umfangreiche Literatur. Ebenso wie von der beginnenden Nachkriegszeit sind daher die wichtigsten Abläufe, sozusagen die Eckdaten, bekannt. Im Jahr 2005 lag das Kriegsende eine weitere Dekade, nunmehr 60 Jahre zurück. Erneut war dies Anlaß, Erinnerungen wachzurufen. In Zeitungen und Zeitschriften erschienen zahlreiche Artikel. In der Museumsscheuer Sattlergasse 12. nahm 2007 die Sonderausstellung "Vom Umsturz zur Währung" auf dieses Gedenkjahr Bezug. Bei manchem dadurch angeregten Gespräch hat sich gezeigt, wie wenig die jüngere Generation über die von ihren Eltern und Großeltern erlebte Vergangenheit weiß. Gleichzeitig ist erkennbar, dass immer weniger Zeitzeugen - vornehmlich der Jahrgänge 1935 und älter - von selbst Erlebtem erzählen können.

Viele zur Vorbereitung dieses Aufsatzes geführte Gespräche haben lebhafte Erinnerungen an die ereignisreiche Zeit des Kriegsendes wachgerufen. Dabei kam manches Geschehen zum Vorschein, das nur noch wenigen bekannt, geschweige denn schriftlich festgehalten worden ist. Darunter waren auch eher kleine Vorkommnisse oder zusätzliche Details. Gerade diese erlauben uns aber ein intensiveres Hineindenken in die Zeitverhältnisse und die damals herrschende geistige Atmosphäre. Im übrigen gehören auch die kleineren Ereignisse zum Ofterdinger Geschichtsbild und verdienen es, festgehalten zu werden.

Ausgebombte und Evakuierte

Gegen Kriegsende lebten in Ofterdingen neben den Alteingesessenen zahlreiche Personen, die kriegsbedingt hierher gekommen waren. Schon die auf die Dauer von 8 Wochen angelegte Kinderlandverschickung hatte im Februar 1941 etwa 15 Kinder aus Duisburg hierher gebracht, von denen einige im Dorf heimisch geworden sind. Aus ähnlichen Gründen erfolgten gegen Kriegsende die Evakuierungen von "Ausgebombten" oder von Frauen und Kindern, die durch den Bombenkrieg besonders gefährdet waren. Soweit bekannt, kamen sie häufig aus Mannheim, Pforzheim, Reutlingen oder Stuttgart. Auch das Nahen der Westfront trieb manche zur Flucht wie z.B. eine Frau mit 8 Kindern aus Müllheim. Bis März 1945 schwoll die Zahl der Evakuierten auf rund 500 an. Die meisten von ihnen verließen nach Kriegsende wieder das Dorf. Besondere Schicksale erlitten einige alleinstehende oder verwaiste Kinder, die hier eine neue Heimat fanden.

Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter

Vom Beginn bis zum Ende des Krieges lebten im Dorf auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Sie wurden durch Maßnahmen der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft hierher gebracht und sollten dem in Industrie und Landwirtschaft immer spürbarer werdenden Arbeitskräftemangel abhelfen.

Als erste kamen polnische Kriegsgefangene und zur Zwangsarbeit verpflichtete Frauen und Männer. Obwohl sie eine größere Gruppe waren, verbinden sich mit den polnischen Gefangenen nur wenige Erinnerungen. Dies kann damit zusammenhängen, dass sie sich nur von 1939 bis zum Jahresanfang 1941 hier aufhielten, und die Polen überhaupt - im Sinne des herrschenden Rassenwahns - diskriminiert, abgesondert und streng bewacht wurden. Die Gefangenen waren verpflichtet, einen Aufnäher mit dem Buchstaben "P" auf der Kleidung zu tragen. Im Gegensatz zu den Kriegsgefangenen waren einige Zwangsverpflichtete noch in den späteren Kriegsjahren im Ort. Mehrere Polinnen arbeiteten in Privathaushalten. Zwei Küfereien beschäftigten 1943 vier Polen und eine Polin. Seit 1943/44 waren hier auch zwei Ukrainer beschäftigt. Die polnische Landarbeiterin Helena Nigbor brachte am 19. November 1944 einen Sohn zur Welt, der aber bereits 9 Tage später starb. Sein Grab auf dem Ofterdinger Friedhof wurde noch in den 1950er Jahren durch die Gemeinde gepflegt. Helena verließ das Dorf nach Kriegsende.

Die polnischen Gefangenen unterstanden, wie auch später die Franzosen, dem "Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag)" in Ludwigsburg. Von dort aus wurden sie gegen Entgelt an Industrie- und landwirtschaftliche Betriebe, u.a. an die Jungviehweide, abgegeben. Für ihre Unterbringung stellte die Gemeinde ein Schulzimmer im "Neuen Schulhaus" bereit. Ein vor dem Schulhaus aufgenommenes Gruppenfoto zeigt 20 Gefangene mit zwei Wachmännern in schwarzen Uniformen. Für ihre Verpflegung sorgte eine Ofterdinger Frau als Köchin. Die Lebensmittel kaufte sie im Ort ein.

Im Februar 1941 übergab das Stalag dem "Kriegsgefangenen-Arbeitskommando Ofterdingen" 39 französische Kriegsgefangene und 2 Belgier mit einer dreiköpfigen Wachmannschaft. Diese scheinen mit wenigen Ausnahmen bis zum Kriegsende am Ort geblieben zu sein, doch kamen noch weitere Gefangene hinzu. Von ihnen arbeitete der kleinere Teil in Bauernfamilien, in denen sie die Arbeitskraft der zum Militär eingezogenen Ehemänner und Söhne ersetzen sollten. Aus der langen und engen Zusammenarbeit im Haus und auf dem Feld erklärt es sich, dass sie vielfach in guter Erinnerungen geblieben sind. Ob sie nun Adrian, Bruno, Jakob, Jean, Marcel oder Michel hießen, oft wird davon gesprochen, dass sie arbeiteten, als ob es ihre eigene Landwirtschaft wäre. In einigen Fällen blieb das gute Verhältnis auch nach dem Krieg bestehen. Tagsüber lebten die Gefangenen in den einzelnen Familien, die sie verköstigten, aber auch zu beaufsichtigen hatten. Es war ihnen verboten, das Dorf ohne Begleitung zu verlassen. Ihr Nachtquartier befand sich in der Wirtschaft "Zum Löwen", die bereits Ende der 1930er Jahre ihren Betrieb eingestellt hatte. Die anfängliche Strenge ihrer Bewachung ließ mit der Zeit nach. Sonntags mußten sie selbst für ihre Verpflegung sorgen. Zu deren Aufbesserung bauten sie bei ihrem Quartier eine Kaninchenzucht auf. Die Franzosen, die auf dem Rücken ihrer Jacke die Buchstaben "KG" trugen, fuhren im und um das Dorf selbständig Fuhrwerke. Wenn aber z.B. eine Holzlieferung nach auswärts bis nach Reutlingen oder Tübingen erforderlich war, wurden sie - um der Aufsichtspflicht zu genügen - oft nur von Kindern begleitet. Allerdings wird berichtet, einige Gefangene hätten Verfehlungen begangen und das Dorf verlassen müssen. Andere machten von der Möglichkeit Gebrauch, sich zu Zivilarbeitern umschreiben zu lassen, wodurch die Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit wegfielen.

Die größere Gruppe französischer Kriegsgefangener war in der Holzindustrie, meist Stielfabriken, beschäftigt. Die Mehrzahl der Betriebe erhielt jeweils 2-3, einzelne aber auch mehr Männer. Die Ofterdinger "Vereinigten Stielfabriken" errichteten auf einem Gemeindeplatz im Oberwasser (heute Paulinenstraße) für die Gefangenen ein umzäuntes Lager mit drei Baracken, wo sie unter der Aufsicht von Wachmännern standen. Das Kommando über sie führte ein Offizier namens Felix. Er war in einem Privatquartier untergebracht und stellte den Ansprechpartner von Seiten der Gemeinde und der Industrie dar. Obwohl die Industriearbeiter in weniger angenehmen Lebens- und Arbeitsverhältnissen lebten als die in der Landwirtschaft Beschäftigten, scheinen auch sie anständig behandelt worden zu sein. Von einem Gefangenen bei der Firma Jakob Schmid & Söhne wird erzählt, er habe sich geweigert, Handgranatenstiele anzufertigen. Er sei daraufhin mit anderen Arbeiten beschäftigt worden. Es sind jedenfalls keine Fälle bekannt, in denen sich Gefangene nach Kriegsende an ihren Arbeitgebern gerächt hätten. Dagegen wird mehrfach berichtet, sie seien beim Einmarsch der französischen Truppen für ihre Ofterdinger Arbeitskollegen oder Gastfamilien eingetreten.

Bewegungen der deutschen Truppen

Auch in Kriegszeiten spielte die durch Ofterdingen führende Reichsstraße eine wichtige Rolle. Auf ihr bewegten sich immer wieder Truppen, manchmal zu Fuß in langen Marschkolonnen, die Offiziere zu Pferd. Nahezu die ganze Einwohnerschaft umjubelte die durchmarschierenden Soldaten bei ihrer Heimkehr nach dem Frankreichfeldzug im Sommer 1940. Bei dieser Gelegenheit kam auch der Offizier und Ortspfarrer Eduard Knödler auf einer Beiwagenmaschine durch den Ort. Er nutzte die Gelegenheit, eine Pause einzulegen. Die außerhalb des Dorfes an der Straße liegenden Gasthöfe zogen die Aufmerksamkeit durchmarschierender Soldaten auf sich. Großes Hallo muß es gegeben haben, als diese vor dem "Ochsen" ein Brautpaar erblickten. Einer der Soldaten rief der Braut zu: "Oh Mädle, was hoscht au do?" Was er wohl dabei gedacht hat? Hat er es für möglich gehalten, dass der junge Bräutigam noch im selben Jahr 1943 fallen würde?

Auch gegen Kriegsende bewegten sich vom Schwarzwald zurückgehende Truppen durch den Ort und an ihm vorbei. Die Einheiten, darunter auch Artillerie mit Pferdegespannen, quartierten sich häufig im Ort ein und nahmen Privatquartiere in Anspruch. Oft standen Fahrzeuge entlang der Straßen und im Burghof. Da wegen der ständigen Tiefflieger- bzw. Jagdbombergefahr tagsüber der Verkehr fast vollständig ruhte, werden auch diese Truppen hauptsächlich bei Nacht weitergezogen sein. In den Nächten von Donnerstag, 19. April bis Samstag, 21 April 1945 mußten Ofterdinger Bauern mit ihren Pferden oft 6-8 km weit Artilleriegeschütze weiterbefördern, da diese keine eigenen Gespanne oder Fahrzeuge mehr hatten. Die letzte Aushilfe mußte noch am Morgen des Einmarschtags, am 22. April 1945, geleistet werden.

Das Munitionslager im Rammert

Wohl schon im Sommer 1944 legte die Wehrmacht im Rammert entlang der Alten Rottenburger Straße ein Munitionslager an. Diese Straße, bis dahin ein Feldweg, wurde mit Hilfe von französischen Kriegsgefangenen, zum Teil Schwarzafrikanern, ausgebaut. Die zu lagernde Munition kam mit der Bahn am Bahnhof Mössingen an und und wurde dann mit Lastwagen oder Pferdefuhrwerken weiterbefördert. Das Lager erhielt die Bezeichnung "Grete A" und hatte in Bodelshausen das Zweiglager "Grete B". Die Munitionsstapel waren beidseits der Alten Rottenburger Straße im Abstand von ca. 50 m versetzt aufgeschichtet. Die Reihen zogen sich von der Gegend des heutigen Parkplatzes bis zur Roten Steige hin. Eingelagert waren Kisten mit allen Arten von Munition, auch Artilleriegranaten mit Kartuschen sowie Panzerfäuste. Darunter sollen gegen Kriegsende auch einige schwere Bomben gewesen sein, wie sie die abziehende Truppe zur Sprengung von Brücken verwendete. Diese Details wurden aber erst nach dem Einmarsch der Franzosen bekannt, da das Lager vorher für Zivilpersonen unzugänglich war.

Die für das Munitionslager nach Ofterdingen kommandierte Wehrmachtseinheit unterstand einem Hauptmann namens Höppner. Er quartierte sich und die Schreibstube im Wohnhaus Alte Rottenburger Straße 6 ein. Die anderen Soldaten, deren Zahl mit ca. 20 angegeben wird, wohnten im Dorf. Zwei Fahrer wohnten z.B. bei Jakob Wiech (Haga-Michel) und waren nachts mit ihrem Lastwagen unterwegs. Bei einem von ihnen, einem Österreicher aus Graz, handelt es sich vielleicht um den später beim Lager umgekommenen Alois Fink.

Der Krieg kommt näher

Über lange Jahre betrafen die unmittelbaren Folgen des Krieges hauptsächlich diejenigen Ofterdinger Familien, die in Sorge um eingezogene Ehemänner oder Söhne lebten. Allzu oft mußten sie schmerzliche Nachrichten über deren Tod oder Verwundung empfangen. Bis Kriegsende sollten sich die Ofterdinger Verluste auf 125 Gefallene und Vermißte summieren.

Obwohl Berichte über Bombenangriffe auf Großstädte die Runde machten und sich in manchen Nächten der Himmel in Richtung Stuttgart oder Ulm rötete, blieb Ofterdingen lange von den unmittelbaren Folgen des Luftkriegs verschont. Einen ersten Eindruck drohender Gefahr vermittelten die Bombenabwürfe feindlicher Flugzeuge über dem Kreisgebiet in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1944. Während der Hauptangriff der britischen Bomber der Stadt Stuttgart galt, kamen einige Maschinen, vermutlich durch die deutsche Abwehr beschädigt oder abgedrängt, vom Kurs ab. In Tübingen und auf den Härten verursachten die Bomben schwere Schäden. Besonders hart traf es Kusterdingen, wo drei Menschen getötet und viele Gebäude zerstört wurden. Irrflüge hatten auch die beschädigten Halifax- und Lancastermaschinen hinter sich, die bei Breitenholz und Öschingen abstürzten. Vermutlich die Öschinger Maschine warf über Talheim Brandbomben ab, durch die zahlreiche Gebäude abbrannten. Die meisten der kanadischen Piloten konnten sich aus dem Flugzeug mit dem Fallschirm retten. Vier Kanadier wurden in Nehren festgenommen, und einen Kanadier fand man mitten in Ofterdingen hinter dem Waaghäusle. Der "Polizei-Marte" (Martin Gimmel) brachte ihn vor einer erregten Menge im Arrest in Sicherheit. Die Trümmer des abgestürzten Bombers wurden zum Weitertransport beim Bahnhof Mössingen gelagert. Wie nicht anders zu erwarten, bildeten sie eine Hauptattraktion für die technikbegeisterte Jugend.

Vermutlich ist die Öschinger Maschine auch über Ofterdingen hinweggeflogen und können die oberhalb der Sebastiansweiler Steige gefallenen Bomben mit einem Notabwurf in dieser Nacht erklärt werden. Auf alle Fälle muß ein feindliches Flugzeug vorbeigeflogen sein, da am nächsten Tag nahe der äußeren Friedrichstraße die Trümmer eines abgeworfenen Treibstofftanks gefunden wurden. Der vermutlich in dieser Nacht erfolgte Bombenabwurf erschreckte viele Einwohner. In Erinnerung ist noch, dass wie bei einem Erdbeben Fensterscheiben klirrten und über den westlichen Dorfteil eine Druckwelle hinwegfegte. Auch östlich der Dettinger Straße, außerhalb des Orts, tat sich - vermutlich im gleichen Jahr 1944 - ein großer Bombentrichter auf. Ein Lehrer machte ihn zum Ziel eines Klassenausflugs und viele Schüler sahen bei Feldbegehungen, wie er sich mit Wasser füllte.

Bei einem nächtlichen Luftkampf wurde in den Jahren 1944 oder 1945 ein zweimotoriger deutscher Bomber oder Nachtjäger (Me 110 oder Ju 88) oberhalb der "Zemente" abgeschossen. Von der dreiköpfigen Besatzung kamen zwei Männer um, einer konnte sich mit dem Fallschirm retten. Bevor am nächsten Morgen die Absturzstelle gesichert werden konnte, war die Ofterdinger Jugend zur Stelle. In den noch brennenden Trümmern explodierte Munition und mit Grausen sahen die Buben und Mädchen herumliegende Leichenteile. Auch das Wrack dieses Flugzeugs lag danach beim Bahnhof Mössingen. Am 9. August 1944 fand ein weiterer Luftkampf in der Nähe statt. Auf das Dorf niedergehende Geschosse verletzten einen französischen Kriegsgefangenen. Beim Absturz der deutschen Focke-Wulf 190 im Gewann Scheffertal kam der Pilot ums Leben. Letzte im Boden steckende Reste des Flugzeugs wurden erst 1991 ausgegraben.

Am schlimmsten waren in den letzten Kriegsmonaten die Angriffe der alliierten Jagdbomber, genannt Jabos oder Tiefflieger. Sie flogen tagsüber meist in geringer Höhe an und schossen auf alle sich bietenden Ziele. Dies waren im Steinlachtal besonders Fahrzeuge und Truppen auf der Reichsstraße sowie Züge auf der Bahnstrecke. Auf die Eisenbahn waren einige Ofterdinger Buben und Mädchen angewiesen, die die Tübinger Oberschule besuchten. Der Fliegergefahr wohl bewußt, übten sie schon - mehr zum Scherz - das richtige Verhalten im Ernstfall. Der trat für einen der Schüler auch tatsächlich ein, als er auf der Heimfahrt vor Dußlingen einen anfliegenden Jabo bemerkte. Ihm gelang es noch, aus dem Wagen zu springen und in einem Graben Schutz zu suchen. Er entging so dem eigentlichen Angriff mit Bordkanonen und Bomben, der im und neben dem Zug viele Opfer forderte.

Dußlingen war auch das Ziel anderer Angriffe. Einem fiel der Amtsbote zum Opfer, und einen Ofterdinger traf um Haaresbreite das gleiche Schicksal. Er fuhr am Nachmittag des 21. April von seiner Arbeitsstelle in Tübingen mit dem Fahrrad heimwärts und befand sich am Ortsausgang. Als ein Jabo von Nehren her anflog, rettete er sich knapp in einen neben der Straße angelegten Splittergraben. Die Schüsse zerstörten sein Rad. Jaboangriffe hatten auch das Schieferölwerk auf dem Höhnisch zum Ziel. Einen 12 Jahre alter Ofterdinger Buben, der mit einem Kuhfuhrwerk im Stäudach unterwegs war, versetzten über den Rammertwald heranbrausende Tiefflieger in Schrecken. Er spannte seine Kühe aus und brachte sich mit ihnen im nahen Wald in Sicherheit.

In Ofterdingen erfolgten die meisten Jaboangriffe - wie nicht anders zu erwarten - entlang der Reichsstraße. Beim Ortsausgang Richtung Hechingen, auf den Feldern nahe der "Zemente", beschoß ein Tiefflieger einen pflügenden Bauern. Während dieser selbst mit dem Schrecken davonkam, wurde sein Pferd tödlich verletzt. Bei der Steinlachbrücke und den dortigen Stielfabriken traf es immer wieder Fahrzeuge. In Erinnerung sind noch die Schüsse auf eine Holzgas-Zugmaschine und einen mit Munition beladenen Militärlastwagen. Oft bekam dabei das Dach eines in der Nähe stehenden Wohnhauses etwas ab, so dass es dreimal nacheinander repariert werden mußte. Es geriet jedoch nie in Brand.

Auch einzelne, auf den Feldern arbeitende Leute waren vor den Jabos nicht sicher. Vom guten Wetter begünstigt, konnte man nämlich schon im zeitigen Frühjahr das Saatgut ausbringen und die Kartoffeln stecken. Manche berichten, dies sei auch in der Absicht geschehen, die kostbaren Vorräte vor der feindlichen Besatzung zu retten. Offenbar glaubte niemand mehr an den von der Propaganda versprochenen Endsieg. Drohte bei der Feldarbeit wieder einmal ein anfliegender Jabo, warfen sich die französischen Kriegsgefangenen ebenso wie die Deutschen zum Schutz in die Ackerfurchen. Auch das "Göckele" (der gallische Hahn) an ihren Uniformmützen, das einer der Franzosen dem Tiefflieger sogar entgegenhielt, konnte gegen die Schüsse nicht helfen. Ein anderer Kriegsgefangener, der einen Lastwagen fuhr, gab sich durch ein auf die Plane aufgemaltes Lothringerkreuz zu erkennen.

Gegen die andauernde Tieffliegergefahr suchten sich Privatleute und Gewerbebetriebe durch die Anlage von sogenannten Splittergräben oder Behelfsbunkern zu schützen. Diese entstanden überall, wo es ein Gartenplatz erlaubte. Manchmal überdeckte man auch die Splittergräben mit Hölzern und einer Erdschicht. Selbst wenn ein Keller rasch zu erreichen war, suchte man bei einem Angriff eher den außerhalb gelegenen Unterschlupf auf. Dahinter stand die Vorstellung, das Verschüttetwerden durch Trümmer des Hauses zu verhindern und einen Brand schneller bemerken zu können. Vermutlich vom Volkssturm angelegte Schützen- oder Splittergräben befanden sich außerhalb des Dorfes bei der Heimgartenhecke, am Kührain und bei der Steinlachbrücke. Sorgfältiger gebaute Schutzräume besaßen mehrere Industrie- und Handwerksbetriebe wie z.B. die Firmen Gebr. Lutz, Wilhelm Schmid und Steinhilber. Meist handelte es sich um überdeckte Erdbunker mit abgewinkelten Zugangsgräben. Einige Betriebe am westlichen Ortsausgang gruben in das Steilufer der Steinlach stollenförmige Bunker. Auf der Lehr baute man einen Steinbruch zum Behelfsbunker aus. Alle diese Anlagen waren geeignet, Jabogeschosse, Bomben- oder Granatsplitter abzuhalten. Im Ortskern suchten viele Einwohner geeignete eigene oder fremde Keller auf wie z.B. den Keller in der Wirtschaft "Zum Faß" oder den Keller unter der alten Hirsch-Scheuer auf der Insel. Als Schutzräume dienten auch die Bierkeller am Friedhofsberg und auf Mattern.

Die ereignisreiche "letzte Kriegswoche"

Viele Anzeichen deuteten in diesen Tagen auf das nahe Kriegsende hin, das jetzt von den meisten Ofterdingern herbeigesehnt wurde. Die Menschen lebten in dauernder Angst vor Fliegerangriffen. Manchmal überflogen große Bomberpulks dröhnend das Dorf. Tagsüber konnte jederzeit einTiefflieger hereinschießen. Viele Familien hielten sich deshalb bei Tag und Nacht im Keller des Wohnhauses oder der Scheuer auf. Beunruhigende Gerüchte machten die Runde, und eines Tages war zudem im Westen Artilleriefeuer zu hören. Im Dorf sorgten Truppendurchzüge und Einquartierungen für Aufregung, und zuletzt entstanden noch Großbrände und andere Gebäudeschäden durch den Beschuß durch Jabos und Artillerie.

Die sich auf der Reichsstraße und der Dettinger Straße vom Schwarzwald her zurückziehenden deutschen Truppen verbargen sich wegen der Tieffliegergefahr tagsüber im Dorfbereich, z.B. in Hofräumen, auf Straßen oder auf Plätzen wie im Burghof. Bei Nacht ging es weiter in Richtung Alb. Aus Richtung Rottenburg waren Truppenbewegungen nach Mittwoch, dem 18. April, nicht mehr möglich, da an diesem Tag die Rottenburger Neckarbrücken gesprengt wurden. Danach stand im ganzen Kreisgebiet nur noch die Tübinger Eberhardsbrücke als Neckarübergang zur Verfügung.

Das Munitionslager im Rammert war ebenfalls Ziel von Jaboangriffen. Am späten Nachmittag des 18. April töteten die Schüsse eines Tieffliegers den Oberfeldwebel Alois Fink aus Graz und beschädigten einen zum Lager gehörigen Lastwagen. Fink wurde in der darauffolgenden Nacht auf dem Ofterdinger Friedhof beerdigt. Schließlich versuchte die deutsche Truppe am Abend des Freitag, 20. April, das Lager durch Sprengung zu zerstören und verließ anschließend das Dorf. Bei den Munitionsstapeln, die dabei explodierten, entstanden tiefe Mulden im Waldboden. In weitem Umkreis wurden die Bäume umgerissen. Offenbar zündete aber nicht alles, so dass größere Mengen der aufgeschichteten Sprengstoffe und Munition beiseite geschleudert wurden und danach im weiten Umkreis herumlagen. In der Nähe der "Roten Steige" blieb ein Lastwagen stehen, der drei sogenannte Kettenkräder (Halbkettenfahrzeuge mit Motorradlenker) geladen hatte.

Am schwersten traf Ofterdingen ein Tieffliegerangriff am Abend des Mittwoch, 18. April, etwa 19 Uhr. Wegen des Datums und Monatstags dieses für die ältere Generation unvergeßlichen Unglücks gibt es voneinander abweichende Angaben und widersprechen sich selbst zeitnahe Quellen. Die Akten des Gemeindearchivs und mehrere Zeitzeugen halten den 18. oder den 19. April für möglich. Der oben genannte Tag wird jedoch durch zuverlässige Zeugenaussagen erhärtet, und auch die Literatur (Esche, Sannwald) hat sich für ihn entschieden.

Aus westlicher Richtung flogen mehrere Maschinen an und kreisten über dem Dorf. Immer wieder schossen sie aus verschiedenen Richtungen. Obwohl sich, wie Zeugen berichten, zu dieser Zeit deutsche Truppen im Ort aufhielten oder durchmarschierten, sind diese nicht als Ziel des Angriffs erkennbar. Vielmehr prasselten die Geschoßgarben im Ortskern auf Häuser und Dächer nieder, durchbohrten Tore, Türen und Fenster und flogen in Zimmern durch Schränke hindurch. Mancher Bub sah noch einen anfliegenden Jabo und entkam seinen Schüssen nur um Haaresbreite. Offenbar war bei diesem Beschuß nicht überall Phosphor-Leuchtspurmunition beteiligt. Bei weitem nicht alle getroffenen Gebäude gerieten in Brand, und glücklicherweise trafen die Schüsse auch keine Menschen.

Ein aus südlicher Richtung anfliegender Jabo schoß in die Bachsatzstraße hinein. Der Phosphor aus den Leuchtspurgeschossen spritzte brennend bis in benachbarte Hausflure. Andere Schüsse schlugen in die Häuser und Scheunen Nr. 20 bis 28 ein. Weitere Geschoßgarben trafen zwei Häuser Ecke Mittel- und Sattlergasse sowie "Siebmachers Haus" auf der Insel. Die Dächer dieser schwer getroffenen Häuser begannen sogleich zu brennen. Die erste Sorge galt dem Vieh. Einige Kühe band man auf dem Burghof fest, andere trieb man auf die Straße. Das Löschen der Großbrände an drei verschiedenen Stellen stellte die Einwohner vor eine unlösbare Aufgabe, da die wehrfähigen Männer auswärts waren und nur zwei kleinere Motorspritzen zur Verfügung standen. So verwundert es nicht, dass fast alle in Brand geratenen Häuser und Scheunen total zerstört wurden.

Die Kirche wurde ebenfalls von Schüssen getroffen, kam aber mit geringeren Schäden davon. Der Kirchengemeinderat hatte zwar Schutzmaßnahmen gegen Fliegerangriffe getroffen, diese mußten aber glücklicherweise nicht eingesetzt werden. Nach einem Beschluß vom Dezember 1942 waren folgende Luftschutzgeräte angeschafft worden: eine Luftschutzhandspritze, ein Feuerpatscher, Einreißhaken, Pickel und Axt. Außerdem sollten im Kirchenraum drei Sandkisten aufgestellt werden.

Schwere Personen- und Gebäudeschäden verursachte am folgenden Tag der Beschuß des Dorfes mit leichter Artillerie. Auch hier gehen die Angaben über den Zeitpunkt des Geschehens auseinander. Einigkeit besteht aber darüber, dass es der Tag nach den Bränden, also Donnerstag, der 19. April war und der Beschuß nachmittags etwa 2 Stunden lang dauerte. Die mehrfach geäußerte Vermutung, für den Beschuß sei deutsche Artillerie verantwortlich gewesen, wird durch die Aussage eines Zeugen erhärtet. Dieser erinnert sich, mit dem Motorrad im Rammert unterwegs gewesen zu sein und ein deutsches Geschütz gesehen zu haben, welches in südliche Richtung schoß. Die Ofterdinger Granateinschläge wecken den Eindruck eines ziellosen Beschusses. Sie lassen zwar um die Schillerstraße 37 und 40 sowie die Goldgasse 21 bis 26 herum einen gewissen Schwerpunkt erkennen, doch trafen die Geschosse auch Gebäude in der Froschgasse und in der Hafnerstraße. Schwere Personenschäden verursachten Einschläge nahe der Gabelung der Alten Rottenburger Straße und der Dettinger Straße. Ein Soldat wurde auf der Straße durch Granatsplitter schwerstens am Bein verletzt - einige Zeugen sagen sogar, das Bein sei abgerissen worden. Man brachte ihn zur Versorgung in eine nahegelegene Scheuer, doch ist sein weiteres Schicksal unbekannt. Eine Granate traf das Untergeschoß des Hauses Schillerstraße 40. Die einstürzenden Trümmer verletzten eine 73-jährige Frau schwer. Auf der anderen Straßenseite wollte sich eine Frau gerade im Keller in Sicherheit bringen, als ein Geschoß im Garten einschlug und sie ein Splitter am Arm verletzte.

Nach der Sprengung der Rottenburger Neckarbrücken am Mittwoch, 18. April, hielt eine Truppe den südlichen Stadtteil Ehingen noch bis zum Morgen des 22. April besetzt. Die Soldaten dürften sich dann, vermutlich in Unkenntnis des Vorrückens der Franzosen im Steinlachtal, durch den Rammert oder das Dettinger Tal in Richtung Alb zurückgezogen haben. Noch galt ja die Absicht, am Albrand eine Verteidigungslinie aufzubauen. Einige durch Ofterdingen kommende Soldaten entwaffneten sich hier und versuchten, Zivilkleidung zu bekommen. Gewehre wurden von der Kirchgassenbrücke in die Steinlach geworfen, und auch im Rammert fanden sich später Schußwaffen. Im Bachbett bei der Aspergbrücke lag eine Eierhandgranate. Von der panischen Flucht der Deutschen zeugt die Erzählung von einem Offizier, der oben in der Bachsatzstraße versuchte, einer Frau das Fahrrad zu entreißen. Er ließ erst davon ab, als ihn Männer schalten, dies sei eines deutschen Offiziers unwürdig. Es wurden aber auch sonst viele deutsche Soldaten auf Fahrrädern gesehen.

In den letzten Kriegstagen hatte die Bevölkerung in vielen Orten die Möglichkeit, die von den deutschen Truppen zurückgelassenen Vorräte oder die bei Zulieferbetrieben lagernden Wehrmachtsbestände an sich nehmen. Sie tat es im Bewußtsein, andernfalls falle alles dem "Feind" zu. Im "Kühlen Brunnen" hatte die Firma "Südd. Schürzen- und Kleiderfabrik Hans C. Stehle" in Radolfzell Uniformhosen für die Kriegsmarine gefertigt. Mit diesem ausgelagerten Betrieb waren auch die erforderlichen Arbeitskräfte nach Ofterdingen gekommen. Die hier lagernden Bestände umfaßten etwa 5.500 marineblaue Hosen und 5.000 Spulen Zwirne und Nähgarn. Nachdem die Belegschaft kurz vor dem Einmarsch geflohen war, räumten die Einwohner das Lager aus. Zwei Jahre später versuchte die Firma Stehle allerdings, von dem einstigen Volkssturmführer Johannes Letzgus Schadenersatz zu erhalten mit der Begründung, er habe die "Plünderungsaktion" im April 1945 geleitet.

Mehrere Zeugen berichten von einem Vorratslager bei der Schweizerhütte beim Sulzgraben und davon, der Tübinger NSDAP-Kreisleiter Hans Rauschnabel habe es angelegt und sich die Jagdhütte als Quartier eingerichtet. Dies müßte wohl noch weiter hinterfragt werden. Sicher ist jedenfalls, dass sich Ofterdinger Einwohner die hier zu findenden Kostbarkeiten wie Treibstoff und Fahrzeugreifen sowie das Inventar der Hütte ebenfalls zunutze machten. Der Volkssturm

Ende des Jahres 1944 formierte sich der "Volkssturm" als letztes Verteidigungsaufgebot des Deutschen Reiches. Eine aus dieser Zeit stammende Ofterdinger Liste zählt insgesamt 115 Männer. An ihrer Spitze standen der Volkssturmführer, 3 Zugführer und 6 Gruppenführer. Die Position des Volkssturmführers nahm der im 1. Weltkrieg hoch dekorierte Stielfabrikant Johannes Letzgus ein. Die Truppe war mit Gewehren und Pistolen ausgerüstet und verfügte auch über einige allerdings wenig leistungsfähige Maschinengewehre. Schießübungen fanden im Schützenhausgelände statt. An eine Bewaffnung mit Panzerfäusten erinnert sich niemand. Jedoch hatte der Volkssturm zuvor mit dieser Waffe geübt und in einem Steinbruch am Banweg gegen eine Eisenplatte gefeuert.

Neben dem Volkssturm wurde auch die "Hitlerjugend" (HJ) zur Verteidigung aufgerufen. Ausgewählte Hitlerjungen erhielten den Auftrag, als "Werwölfe" den Feind ähnlich wie Partisanen noch hinter der Front anzugreifen. Ein Zeuge erinnert sich an die abenteuerliche Aktion zweier Werwölfe am 18. April. Sie begann mit einer Motorradfahrt von Ofterdingen nach Rottenburg und endete damit, dass die beiden mit ihrem Maschinengewehr auf französische Panzer schossen.

In der Vorstellung, die vorrückenden französischen Panzer aufhalten zu können, wurde auch in Ofterdingen eine Panzersperre aus Baumstämmen vorbereitet. Sie befand sich auf der Reichsstraße in der Nähe der Wedenbachbrücke. Man nahm offenbar an, der Feind rücke aus Richtung Hechingen vor. Einmal geriet sie ins Visier eines Jabos. Ein bei ihr stehender Volkssturmmann konnte sich nicht mehr unter die Brücke retten, so dass ihn Schüsse schwer am Arm verletzten. Anscheinend wurde der Befehl, die Panzersperre zu schließen, auch befolgt. Unmittelbar vor dem Einmarsch ließ sie Letzgus aber wieder öffnen. Letzgus wird auch zugeschrieben, die Sprengung der Steinlachbrücke verhindert zu haben. Der Volkssturm löste sich zum Schluß auf. Als die französischen Panzer um die Mittagszeit des Sonntag, 22. April, auf der Reichsstraße von Dußlingen her nach Ofterdingen hineinfuhren, stießen sie auf keinen Widerstand.


Diese Darstellung der Ereignisse bis zum 22. April 1945 konnte nur zustandekommen, weil zahlreiche Ofterdinger Zeitzeugen bereit waren, in langen Gesprächen von der Vergangenheit zu berichten. Manchmal war ihre Erinnerung noch präsent, oft aber mußte sie erst mühsam geweckt werden. Für ihre Gesprächsbereitschaft, für ihre Mühe und den Zeitaufwand ist allen Beteiligten, deren Namen nicht veröffentlicht werden, herzlich zu danken.
Bei der Vorbereitung dieses Aufsatzes war es nicht möglich, alle, die diese Zeit in Ofterdingen erlebt haben, zu sprechen. So ist zwangsläufig manches Ereignis nicht in den Text eingegangen. Der Autor ist für entsprechende Ergänzungen, auch für Hinweise auf Irrtümer, dankbar. Erforderliche Nachträge können in der Fortsetzung dieses Aufsatzes erfolgen. Vorbereitet und in Bälde erscheinen wird eine Darstellung der Zeit nach der Besetzung am 22. April 1945.

Literatur:

  • Albrecht Esche, Ihr seid dabei gewesen - Elend und Ende des Dritten Reiches. In: Albrecht Esche, Unser altes Ofterdingen. Streifzüge durch die Ortsgeschichte. Mössingen-Öschingen 1995, Seite 140-150.
  • Wolfgang Sannwald (Hg.), Einmarsch - Umsturz - Befreiung. Das Kriegsende im Landkreis Tübingen, Frühjahr 1945. Tübingen 1995. Hier insbes. Seite 126-131 "Ofterdingen" von Wolfgang Sannwald.