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Nachricht

Schutz vor Kurzsichtigkeit bei Kindern: täglich 2 Stunden ins Freie!
Grauen Star nur operieren, wenn wirklich notwendig!


Am vergangenen Samstagabend konnten wir ca. 120 Gäste zur Veranstaltung über das Auge mit Prof. Dr. Helmut Wilhelm und seiner Frau Prof. Dr. Barbara Wilhelm begrüßen. Die beiden teilten sich die Aufgabe, Herr Wilhelm informierte in Wort und Bild sehr verständlich über mögliche Erkrankungen und Behandlungen des Auges, Frau Wilhelm las die entsprechenden Passagen aus seinem Buch „Das große Buch vom Auge“ vor und ergänzte Ausführungen zur Therapie der Makuladegeneration. So erfuhren wir, dass das Sehen ein komplexer und individueller Vorgang ist: der Betrachter eines Bildes sucht sich 3-4 Punkte aus, die er betrachtet, den Rest setzt der Kopf zusammen, also sieht jeder das Bild anders. Man muss zwei verschiedene Dinge des Sehens unterscheiden, das Gesichtsfeld und die Sehschärfe. Kann man ein Autoschild in 40m Entfernung lesen, hat man die Sehschärfe 1,0, wenn dies nur bei 20m möglich ist, dann ist die Sehschärfe nur noch 0,5, ab 0,3 spricht man von Sehbehinderung. Bei einem Gesichtsfeldausfall erscheint an der entsprechenden Stelle kein schwarzer Fleck, sondern das Gehirn füllt den ausgefallenen Bereich passend zum Gesamtbild. Ist man so im Auto unterwegs und an der Stelle des Ausfalls fährt gerade ein Fahrrad, dann ist dieses vom Fahrer nicht zu erkennen und es kann zu einem Unfall kommen.

Die OP des sog. grauen Stars (Katarakt-OP) sollte man nur in Angriff nehmen, wenn sie notwendig ist, keineswegs prophylaktisch, „weil das sowieso kommt“, wie leider manche Augenärzte aus finanziellen Gründen raten und dazu noch teure Sonderlinsen einsetzen wollen. Das Glaukom verläuft sehr langsam und verursacht nur selten Beschwerden. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen durchaus sinnvoll.

Prof. Wilhelm bei seinem Vortrag. Auf der Leinwand Fake-News zur AMD

In der Pause wurde bewirtet und bei Pia Ziefle („Unser Buchladen“ Mössingen) konnte das Buch erworben und nach der Veranstaltung vom Autor signiert werden.

Im zweiten Teil des Vortrags erfuhren wir, dass an der altersbedingten Makuladegeneration fast keiner erblindet, man aber je nach Krankheitsstadium nicht mehr lesen oder Auto fahren kann. Es gibt die trockene, langsam voranschreitende Form und die feuchte, aggressive, schnell voranschreitende. Durch Spritzen kann zwar die Flüssigkeit beseitigt und dadurch das Sehvermögen wieder gebessert, aber die Erkrankung nicht geheilt werden. Die anschließende Fragerunde wurde von unserem sehr interessierten Publikum dankbar angenommen. Wichtigste Info: mediterrane Ernährung hilft unter anderem gegen trockenes Auge und Makuladegeneration. Und um bei Kindern die Entwicklung von Kurzsichtigkeit günstig zu beeinflussen, gilt die Regel: bis das Wachstum abgeschlossen ist, täglich zwei Stunden draußen spielen, egal wie das Wetter ist…

Wir bedanken uns bei Herrn und Frau Wilhelm ganz herzlich für diesen interessanten, spannenden und kurzweiligen Vortrag, bei unseren aufmerksamen Besuchern und vor allem auch bei unserem Helferteam (Ruth, Renate, Sabine und Gerlinde), ohne die eine Veranstaltung in dieser Größe nicht möglich wäre.

Dr. Barbara Wilhelm liest über Alterssichtigkeit

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Redakteur / Urheber
Susanne Freudemann